Hier haben wir eine großartige Gibson ES-175D von 1964 in einem wunderschön natürlich gealterten Tobacco-Sunburst-Finish, mit einem typischen ’64-Hals mit fantastischem Spielgefühl sowie zwei perfekt ausbalancierten Pat#-Tonabnehmern, warm und kraftvoll. Die ES-175 gehört zu den großen Klassikern von Gibson: ihr scharfes florentinisches Cutaway, die Perlmutt-Parallelogramm-Einlagen und das „Zig-Zag“-Tailpiece machen sie sofort erkennbar, und viele bedeutende Musiker sind mit dieser Bühnenbestie verbunden.

Zu den beliebtesten Gibson-Modellen der „Golden Era“ gehörend, erschien die ES-175 im Jahr 1949 als elektrische Version der L-4. Die 175 – benannt nach ihrem ursprünglichen Preis von 175 Dollar – fand sofort Anklang. Anfangs war sie mit einem einzelnen P-90 am Hals ausgestattet, und 1953 folgte eine Version mit zwei Tonabnehmern (ebenfalls P-90). Mit einer Breite von 16 1/4″ und einer kürzeren Mensur als die 17″- oder 18″-Modelle besitzt die ES-175 einen vollständig laminierten Korpus. Das Ergebnis: ein günstigerer Preis als bei den massiven Super-400- oder L-5-Modellen, bessere Ergonomie und bessere Feedback-Kontrolle. 1957 erhielt die ES-175 das „Zig-Zag“-Tailpiece und den neuen Gibson-Humbucker. Angeboten in Ein- oder Zwei-Pickup-Versionen blieb sie nahezu unverändert bis Anfang der 1970er Jahre, als die Ein-Pickup-Variante verschwand. Von 1949 bis 2017 gebaut, zählt die ES-175 zu den Gibson-Modellen mit der längsten Produktionszeit.

Unser Instrument von 1964 ist eine wunderschöne Gitarre mit hervorragendem Spielgefühl, einer sehr ansprechenden natürlichen Patina und prachtvollem Weatherchecking. Laut dem Vorbesitzer wurde sie in Irland erworben, und einige kleine Modifikationen oder Reparaturen wurden von einem früheren Eigentümer vorgenommen: ein Neubundieren (perfekt ausgeführt, macht sie äußerst angenehm spielbar), die Abnahme und erneute Montage der Hals-Pickup-Kappe, fehlende Metallkappen der Potis, eine offenbar nachbearbeitete Lötstelle im Harness, sowie einige Spuren von Kleber oder Halterungen auf der Decke unter den Saiten – vermutlich für einen Floating-Pickup, ein Pickguard oder etwas anderes…? Die Seriennummer ist gut sichtbar auf der Kopfplatte und auf dem typischen orangefarbenen „Union Made“-Label von 1964, allerdings unterscheiden sich die beiden Nummern um eine Ziffer. Solche Werksanomalien sind häufig. Die Gitarre zeigt sehr leichtes Checking und ein absolut wunderschönes Finish – keine Brüche, Risse oder größere Reparaturen.

Die Mechaniken und die gesamte Nickel-Hardware sind korrekt: Zig-Zag-Tailpiece, Holz-Steg – alles stimmig. Auch die Kunststoffteile sind korrekt: Gold-Reflector-Knöpfe, Wide-Bevel-Pickguard, alles in schönem Zustand. Die Tonabnehmer sind original, beide mit Patent-Sticker: der Steg-Pickup ist unversehrt, der Hals-Pickup wurde entlötet und wieder verlötet. Die originalen Potentiometer befinden sich nicht mehr in ihren Gehäusen.

Diese Gitarre bietet eine lebendige und breite akustische Resonanz mit einer Wärme, die neuere Modelle nie erreicht haben. Typisch für frühe ES-175-Modelle – leichter als die späteren Versionen – ist dieses Instrument sowohl akustisch als auch verstärkt ein Wunder. Die Tonabnehmer klingen fantastisch: der Steg liefert ein starkes, seidiges Timbre; der Hals ist definiert und warm, mit einem breiten Klangbild und ausgeprägten, klaren Mitten. Das Halsprofil ist ein perfektes C, nicht zu dünn und sehr komfortabel, mit einer Sattelbreite von 43 mm. Das Neubundieren ist tadellos, ohne Rillen oder Spuren. Ein Komfortwunder.

Diese fantastische Gibson ES-175D von 1964 wird mit ihrem Originalkoffer geliefert und begeistert Spieler wie Sammler gleichermaßen.